Am 12. September waren wir wieder unterwegs! Dieses Mal sind knapp 20 Teilnehmer*innen bei strahlendem Sonnenschein um 10 Uhr morgens in Richtung Schinkel aufgebrochen. Ziel waren die Schinkeler Höfe, die Teil des SOLAWI Netzwerkes für Solidarische Landwirtschaft sind.
Für uns Grüne ist die Idee der solidarischen Landwirtschaft ein wichtiges Projekt, um ökologische Alternativen zur Landwirtschaft kennen zu lernen.
In Schinkel haben sich vier landwirtschaftliche Betriebe zu einer SOLAWI, einer solidarischen Landwirtschaft zusammengeschlossen. Dieter Schlieger-Halver hat uns kurz erklärt, was genau sich hinter den „Schinkeler Höfen“ verbirgt. Zwei der Betriebe werden unser Ziel sein.
Unser erstes Ziel war die Vollkorn-Bäckerei Kornkraft direkt in Schinkel. Empfangen wurden wir von Dieter Schlieger-Halver, dem ehemaligen Betreiber der Bäckerei, die er erfolgreich an seinen Mitarbeiter Tjark-Erik Barkmann 2019 übergeben konnte. Tjark hat uns durch die Backstube geführt und uns das Backen in einer nach ökologischen Prinzipien arbeitenden Bäckerei erklärt. Anschließend gab es einen kleinen „run“auf die Backwaren im angeschlossenen Geschäft. Die ersten Brötchen wurden verputzt.
Der Zusammenschluss aus ErzeugerInnen und AbnehmerInnen setzt auf ökologische Landwirtschaft mit geschlossenen Betriebskreisläufen und handwerklicher Weiterverarbeitung.
Website der Schinkeler Höfe
Dieter kümmert sich, nachdem die Bäckerei an Tjark übergeben wurde, vermehrt um die SOLAWI. In einem kleinen Vortrag informierte er uns über die Idee, die hinter SOLAWI steckt. Auf der Website der Schinkeler Höfe heißt es: „Die AbnehmerInnen verpflichten sich für ein Wirtschaftsjahr, die landwirtschaftliche Erzeugung mit festen monatlichen Beträgen zu sichern. Sie übernehmen die Kosten der Betriebe und erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete Erzeugnisse.“ Feste Finanzierungszusagen sichern das Wirtschaften der ErzeugerInnen ab. Unser Lohn ist eine große Vielfalt saisonaler, gesunder, hochqualitativer Lebensmittel.
Weiter ging’s zu Ziegenhof Mevs durch das schöne Dorf Schinkel. Die Ziegenhaltung auf Hof Mevs haben Katya und Thomas 2019 übernommen. Von ihnen wurden wir herzlich begrüßt und sie erläuterten uns die Höhen und Tiefen der ökologischen Ziegenhaltung. Besonders am Ziegenhof Mevs ist, dass die Ziegen hier in Mutterherden gehalten werden, d.h. die Lämmer bleiben nach der Geburt bei der Mutter bis sie selbst fressen können. In konventioneller Ziegenhaltung werden die Lämmer am tag nach der Geburt von den Müttern getrennt, damit die Ziegenmilch nicht von dem Lamm verzehrt wird, sondern vom Betrieb gemolken werden kann.
Demnächst wollen sie ihre Milch selbst zu Käse verarbeiten, zur Zeit geht die Milch noch zum Hof Backensholzer Hofkäserei an der Westküste. Zum Aufbau einer mobilen Molkei sind viel bürokratischen Hürden zu überwinden. Sie hoffen aber das es 2021 so weit ist.
Nach einem kurzen Abstecher zum Gut Rosenkranz ging über den Kanal am Kanal zurück. Pünktlich um 16 Uhr erwischte uns ein Sturzregen, aber wir waren gut ausgerüstet und waren gen 17 Uhr zu Haus.
Es war eine super Tour! Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen und vor allem bei den Schinkeler Höfen für den informativen Besuch!
Text: Ulrike Khuen-Rauter und Lise Dotzer
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